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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 23

1907 - Leipzig : Freytag
23 'der Page ein Knappe oder Junker. Beim Feste der Schwertleite wurde ihm das Schwert umgegrtet, und er durfte jetzt seinen Herrn auf die Jagd und in den Krieg begleiten. Meistens trug er nur die Waffen seines Herrn, oft aber durfte er auch selbst an dem Kampfe teilnehmen. Mit dem ein-undzwanzigsten Jahre wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Das war das grte Fest im Leben eines Ritters. Der Knappe mute sich durch Fasten, Beten und den Empfang des heiligen Abendmahles darauf vorbereiten. Darauf legte er knieend am Altare die Ritter-gelbde ab. Er mute versprechen, die Ehre rein zu halten, den Glauben, die Kirche und ihre Diener zu schirmen, die Witwen, Waisen und alle Wehrlosen zu beschtzen. Dann erhielt er den Ritterschlag. Er bekam Helm, Lanze, Schild und Streitro, und groe Feierlichkeiten beschlossen den Festtag. Die Turniere. Die liebste Beschftigung der Ritter im Frieden waren die Turniere. Das waren ritterliche Kampf--spiele, die besonders an hohen Festen ab-gehalten wurden. Sie dienten dazu, die Kraft und Gewandtheit der Ritter zu den und die Zuschauer zu belustigen. Wenn ein Turnier stattfinden sollte, wurde es einige Zeit vorher durch Herolde im ganzen Lande angesagt. Jeder Ritter, der sich be-teiligen wollte, mute vorher von den Tnr-niervgtenseinen Namen einschreiben lassen. Wer nicht von Adel war, oder wer seine Ehre befleckt hatte, wurde nicht zugelassen. Einige Tage vorher wurden die Waffen und Rstungen ausgestellt und untersucht. Um den Kampfplatz wurden Schranken gezogen, und ringsum erhoben sich die Sitze fr die Zuschauer, unter denen sich auch die ritterlichen Damen befanden. Wenn das Turnier beginnen sollte, verkndete Trompetengeschmetter das Nahen der Ritter. Auf mutigen Rossen, in strahlenden Rstungen, mit wallenden Helmbschen sprengten sie in die Schranken. Der Herold verkndete laut die Namen der beiden Kmpfer, die sich einander gegenberstellten. Den Schaft der Lanze drckten sie fest in die rechte Seite, die Spitze sah der dem linken Abb. 9. Ritter in Rstung. Peter Bischers Entwurf zu einer Statue des Denkmals Maximilians I. (Schultz, Deutsches Leben des 14, und 15. Jahrhunderts, Bd. Ii.)

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 26

1907 - Leipzig : Freytag
26 der erzrnte Herrscher keine Milbe mehr. Die Brger muten ihre schne Stadt verlassen, und diese wrbe ihren Nachbarn zur Plnberung berlassen. Trme, Mauern und ffentliche Gebube wrben niebergeriffen, und nach wenigen Tagen bot bte einst blhenbe Stadt einen schrecklichen Anblick bar. Das Reichsfest zu Mainz. Nach langen Kmpfen schlo Friedrich enblich Frieden und Freuubfchaft mit den italienischen Stbten. Sie muten den Kaiser als ihren Ober-Herrn anerkennen, und Friedrich be-willigte ihnen wichtige Rechte und Freiheiten. Voll Freude feierte der Kaiser um Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz ein glnzenbes Friedens* fest. So ein Fest hatte man noch nicht gesehen. Es waren erschienen die Fürsten und Bischfe des ganzen groen Reiches; frembe Gefanbte aus England, Frankreich, Italien und andern Lndern, alle mit zahlreichem Gefolge; ferner fo viel Grafen und Ritter, da ihre Zahl auf 70 000 geschtzt wurde. Dazu kamen zahl-reiche Snger, Dichter, Spielleute und allerlei fahrendes Volk. Alle waren Gste des Kaifers. Um sie alle unterzubringen, hatte man in der Nhe von Mainz zwischen Rhein und Main eine prchtige Stadt aus Zelten gebaut. In der Mitte erhob sich ein Holzpalast fr den Kaiser und da- 9166. Ii. Friedrich B-rwrossa, ne6en eine groe Kirche. Ungeheuere Vorrte an Wein und Speisen waren zur Bewirtung aufgespeichert. Das Fest dauerte drei Tage. Am ersten Pfingstfeiertage begab sich der Kaiser, begleitet von seiner Gemahlin Beatrix und seinem gekrnten Sohne Heinrich in die Kirche. Glnzende Gastmhler beschlossen diesen Tag. Am zweiten Tage fanden gleich nach der Frhmesse glnzende Turniere statt. An 20 000 Ritter mit strahlenden Rstungen und schnen Rossen maen sich im Zweikampf. Auch die jungen Shne des Kaisers, die noch Knappen waren, zeigten ihre Kraft. Darauf wurden sie feierlich zu Rittern geschlagen. Reiche Geschenke an Gold und

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 63

1907 - Leipzig : Freytag
63 freute sich mit ihnen. Der lteste des Dorfes aber sagte der Kurfrstin einen Spruch auf und berreichte ihr eine zierlich gewundene hrenkrone, die Luise Henriette sich lchelnd in die Locken drckte. 31. Friedrich I., König in Preußen. Die Knigskrnung. Der Nachfolger des Groen Kurfrsten war dessen Sohn Friedrich Iii. Sein Vater hatte ihm ein gebtes Heer, einen gefllten Staatsschatz und ein bedeutend vergrertes Land hinter-lassen. Er selbst war ein prachtliebender Herrscher, und deshalb trachtete er nach der Knigskrone. Der deutsche Kaiser gab seine Einwilligung. Dafr mute Friedrich versprechen, ihn in einem bevorstehenden Kriege mit 8000 Mann zu untersttzen. Dann begab sich der Kurfürst mit seiner Ge-mahlin Sophie Charlotte nach K ni g s-b erg, wo die Krnung stattfinden sollte. Zwlf Tage dauerte die Reise, und auer den kurfrstlichen Pferden waren noch 30 000 Vorspannpferde ntig, um die prchtigen Wagen nach der Kr-nnngsstadt zu schaffen. Hier fand drei Tage vor dem Feste ein feierlicher Umzug statt. Herolde ritten mit Musik durch die Stadt und verkndigten, da das Herzogtum Preußen zu einem Knigreich erhoben werde. Am 18. Ja-nnar des Jahres 1701 fand dann mit groer Pracht die Krnung statt. Unter Kanonendonner und Glocken-gelute setzte Friedrich sich und seiner 36- König Friedrich I. Gemahlin die Knigskrone auf. Auch fr die Bevlkerung sollte dieser wichtige Tag ein Tag der Freude sein. Auf dem Marktplatze wurde ein groer Ochse gebraten, der mit Hammel- und Rehfleisch sowie mit Geflgel angefllt war. Dann wurde er unter das Volk verteilt. Dazu flo aus zwei Springbrunnen roter und weier Wein. Fr 18 000 Mark Krnungsmnzen wurden unter das Volk geworfen. 3000 Mark schenkte der neue König den Armen der Stadt, und 30 000 Mark stiftete er zur Erbauung eines Waisenhauses. Regierung. Von nun an nannte sich Kurfürst Friedrich In. Friedrich I., König in Preußen. Er regierte aber zu gleicher Zeit der Brandenburg und die dazu gehrigen Lnder, und seine Hauptstadt 5*

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 78

1907 - Leipzig : Freytag
78 Gesundheit von neuem. Doch trug sie all das Unglck mit Ergebung in den Willen Gottes und mit festem Vertrauen auf bessere Tage. Sie war dadurch ein rechter Trost fr den König und die knigliche Familie. Fr das ganze Volk aber wurde sie ein Vorbild durch die Opfer, die sie gern dem Vaterlande darbrachte. Denn sie schickte nicht nur das groe goldene Tafelgeschirr in die Mnze, um Geld daraus zu prgen, sie gab auch ihre Diamanten hin. Nur einen Schmuck von Perlen behielt sie; denn Perlen," sagte sie, bedeuten Trnen, und Trnen habe ich genug vergossen." Luisens Tod. Leider sollte die unglckliche Knigin die Er-Hebung Preuens nicht mehr mit erleben. Sie kehrte nach Berlin zurck und besuchte von hier aus ihren Vater und ihre Geschwister auf dem Schlosse Hohenzieritz. Hier ergriff sie eine gefhrliche Krankheit. Der König eilte mit den beiden ltesten Prinzen an das Lager seiner Gemahlin und drckte der sanft Entschlafenen weinend die Augen zu. Sie wurde im Mausoleum zu Charlottenburg beigesetzt, und auf dem prachtvollen Sarkophage ihr Bildnis in Marmor ausgehauen. Ihr Andenken aber lebt fort im Herzen des ganzen Volkes. 36. Andreas Hofer. Zur Zeit, als Deutschland unter der Herrschaft Napoleons schmachtete, gab es wie im Norden so auch im Sden Deutschlands tapfere und tchtige Abb. 49. Schlacht am Berge Jsel. (Originalzeichnung von Engen Schroth.)

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 79

1907 - Leipzig : Freytag
79 Männer, die das fremde Joch abzuschtteln suchten. Napoleon hatte nmlich auch die sterreicher besiegt und das schne Land Tirol von sterreich getrennt und es den Bayern geschenkt. Da emprten sich die wackeren Tiroler. Ihr Anfhrer war ein frommer Landmann, namens Andreas Hoser, auch der Sandwirt genannt von einem Wirtshause, das er im Passeyertale besa. Unter seiner Fhrung brachten die Tiroler Scharf-schtzen den Franzosen und Bayern in den Bergen Tirols manche Nieder-lge bei. Aber bald mute die kleine Schar der bermacht erliegen. Mancher wackere Schtze konnte sich durch die Flucht auer Landes retten. Allein Andreas Hofer verschmhte es, seine geliebte Heimat zu verlassen. Zwei Monate lang verbarg er sich unter Not und Entbehrungen in einer einsamen Htte im Gebirge. Aber er wurde verraten und von den Fran-zosen unter Mihandlungen und gefesselt in die Festung Mantua gebracht. Vom Kriegsgericht wurde er zum Tode verurteilt. Sein letztes Gebet galt seinem guten Kaiser Franz, dem verratenen deutschen Reich und dem Land Tirol. Dann bot er mutig seine Brust den Kugeln der Soldaten dar. 37. Kaiser Wilhelm I. Jugendzeit. Der groe Kaiser Wilhelm I. war der zweite Sohn König Friedrich Wilhelms Iii. und seiner Gemahlin Luise. Er wurde am 22 Mrz 1797 in Berlin geboren. In seiner Jugend lernte er das Unglck kennen. Noch nicht 10 Jahre alt, mute er mit seiner Mutter mitten im Winter vor Napoleon I. von Berlin nach Knigsberg und von da nach Memel flchten. Als dreizehnjhriger Knabe stand er an der Leiche seiner unglcklichen Mutter. Weinend wand er einen Kranz aus Eichenlaub und Rosen und legte ihn auf ihr Sterbebett. Als bald darauf, im Jahre 1813, sein Vater gegen die Franzosen zu Felde zog, wre er gerne mit in den Befreiungskrieg gezogen. Aber seiner schwchlichen Ge-sundheit wegen hie ihn sein Bater zu Hause bleiben. Ungern fgte er sich. Aber im folgenden Jahre durfte er am Kriege teilnehmen und hatte bald Gelegenheit, seinen Mut zu zeigen. In der Schlacht bei Bar sur Aube fhrte er als siebenzehnjhriger Jngling mitten im dichtesten Kugelregen einen Befehl seines Vaters aus. Fr diese Uuerschrockenheit erhielt er von seinem Vater das eiserne Kreuz und vom Kaiser Alexander den russischen St. Georgsorden. Aus dem Feldzuge zurckgekehrt, wurde er konfirmiert und hat die Versprechungen, die er damals ablegte, treu gehalten bis in sein hchstes Alter. Im Jahre 1829 vermhlte sich Prinz Wil-Helm mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar. Zwei Kinder stammten aus ihrer Ehe: der sptere Kaiser Friedrich Iii. und die Gro-Herzogin Luise vou Baden. 6*

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 50

1907 - Leipzig : Freytag
50 der erzrnte Herrscher keine Milde mehr. Die Brger muten ihre schne Stadt verlassen, und diese wurde ihren Nachbarn zur Plnderung ber-lassen. Trme, Mauern und ffentliche Gebude wurden niedergerissen, und nach wenigen Tagen bot die einst blhende Stadt einen schrecklichen Anblick dar. Das Reichssest zu Mainz. Nach langen Kmpfen schlo Friedrich endlich Frieden und Freundschaft mit den italienischen Stdten. Sie zur Bewirtung aufgespeichert. Das Fest dauerte drei Tage. Am ersten Pfingstfeiertage begab sich der Kaiser, begleitet von seiner Gemahlin Beatrix und seinem gekrnten Sohne Heinrich in die Kirche. Glnzende Gastmhler beschlossen diesen Tag. Am zweiten Tage fanden gleich nach der Frhmesse glnzende Turniere statt. An 20 000 Ritter mit strahlenden Rstungen und schnen Rossen maen sich im Zweikampf. Auch die jungen Shne des Kaisers, die noch Knappen waren, zeigten ihre Kraft. Darauf wurden sie feierlich zu Rittern geschlagen. Reiche Geschenke an Gold und Abb. 19. Friedrich Barbarossa. muten den Kaiser als ihren Ober-Herrn anerkennen, und Friedrich be-willigte ihnen wichtige Rechte und Freiheiten. Voll Freude feierte der Kaiser um Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz ein glnzendes Friedens-fest. So ein Fest hatte man noch nicht gesehen. Es waren erschienen die Fürsten und Bischfe des ganzen groen Reiches; fremde Gesandte aus England, Frankreich, Italien und andern Lndern, alle mit zahlreichem Gefolge; ferner so viel Grafen und Ritter, da ihre Zahl auf 70 000 geschtzt wurde. Dazu kamen zahl-reiche Snger, Dichter, Spielleute und allerlei fahrendes Volk. Alle waren Gste des Kaisers. Um sie alle unterzubringen, hatte man in der Nhe von Mainz zwischen Rhein und Main eine prchtige Stadt aus Zelten gebaut. In der Mitte erhob sich ein Holzpalast fr den Kaiser und da-neben eine groe Kirche. Ungeheuere Vorrte an Wein und Speisen waren

7. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 87

1907 - Leipzig : Freytag
87 freute sich mit ihnen. Der lteste des Dorfes aber sagte der Kurfrstin einen Spruch auf und berreichte ihr eine zierlich gewundene hrenkrone, die Luise Henriette sich lchelnd in die Locken drckte. 46. Friedrich I., König in Preußen. Die Knigskrnung. Der Nachfolger des Groen Kurfrsten war dessen Sohn Friedrich Iii. Sein Vater hatte ihm ein gebtes Heer, einen gefllten Staatsschatz und ein bedeutend vergrertes Land hinter-lassen. Er selbst war ein prachtliebender Herrscher, und deshalb trachtete er nach der Knigskrone. Der deutsche Kaiser gab seine Einwilligung. Dafr mute Friedrich versprechen, ihn in einem bevorstehenden Kriege mit 8000 Mann zu untersttzen. Dann begab sich der Kursrst mit seiner Ge-mahlinsophiecharlotte nachknigs-b erg, wo die Krnung stattfinden sollte. Zwlf Tage dauerte die Reise, und auer den kurfrstlichen Pferden waren noch 30 000 Vorspanupserde ntig, um die prchtigen Wagen nach der Kr-nungsstadt zu schaffen. Hier fand drei Tage vor dem Feste ein feierlicher Umzug statt. Herolde ritten mit Musik durch die Stadt und verkndigten, da das Herzogtum Preußen zu einem Knigreich erhoben werde. Am 18. Ja-nuar des Jahres 1701 fand dann mit groer Pracht die Krnung statt. Unter Kanonendonner und Glocken-gelute setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin die Knigskrone auf. Auch fr die Bevlkerung sollte dieser wichtige Tag ein Tag der Freude sein. Auf dem Marktplatze wurde ein groer Ochse gebraten, der mit Hammel- und Rehfleisch sowie mit Geflgel angefllt war. Dann wurde er unter das Volk verteilt. Dazu flo aus zwei Springbrunnen roter und weier Wein. Fr 18 000 Mark Krnungsmnzen wurden unter das Volk geworfen. 3000 Mark schenkte der neue König den Armen der Stadt, und 30 000 Mark stiftete er zur Erbauung eines Waisenhauses. Regierung. Von nun an nannte sich Kurfürst Friedrich Iii. Friedrich I., König in Preußen. Er regierte aber zu gleicher Zeit der Brandenburg und die dazu gehrigen Lnder, und seine Hauptstadt Abb. 44. König Friedrich I.

8. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 102

1907 - Leipzig : Freytag
102 Gesundheit von neuem. Doch trug sie all das Unglck mit Ergebung in den Willen Gottes und mit festem Vertrauen auf bessere Tage. Sie war dadurch ein rechter Trost fr den König und die knigliche Familie. Fr das ganze Volk aber wurde sie ein Vorbild durch die Opfer, die sie gern dem Vaterlande darbrachte. Denn sie schickte nicht nur das groe goldene Tafelgeschirr in die Mnze, um Geld daraus zu prgen, sie gab auch ihre Diamanten hin. Nur einen Schmuck von Perlen behielt sie; denn Perlen," sagte sie, bedeuten Trnen, und Trnen habe ich genug vergossen." Luisens Tod. Leider sollte die unglckliche Knigin die Erhebung Preuens nicht mehr mit erleben. Sie kehrte nach Berlin zurck und besuchte von hier aus ihren Vater und ihre Geschwister auf dem Schlosse Hohenzieritz. Hier ergriff sie eine gefhrliche Krankheit. Der König eilte mit den beiden ltesten Prinzen an das Lager seiner Gemahlin und drckte der sanft Entschlafenen weinend die Augen zu. Sie wurde im Mausoleum zu Charlottenburg beigesetzt, und auf dem prachtvollen Sarkophage ihr Bildnis in Marmor ausgehauen. Ihr Andenken aber lebt fort im Herzen des ganzen Volkes. 36. Andreas fjofcr. Zur Zeit, als Deutschland unter der Herrschaft Napoleons schmachtete, gab es wie im Norden so auch im Sden Deutschlands tapfere und tchtige Abb. 57. Schlacht am Berge Jsel. (Origiualzeichnung von Engen Schroih')

9. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 103

1907 - Leipzig : Freytag
103 Männer, die ta> fremde Joch abzuschtteln suchten. Napoleon hatte nmlich auch die sterreicher besiegt und das schne Land Tirol von sterreich getrennt und es den Bayern geschenkt. Da emprten sich die wackeren Tiroler. Ihr Anfhrer war ein frommer Landmann, namens Andreas Hofer, auch der Sandwirt genannt von einem Wirtshause, das er im Passeyertale besa. Unter seiner Fhrung brachten die Tiroler Scharf schtzen den Franzosen und Bayern in den Bergen Tirols manche Nieder-lge bei. Aber bald mute die kleine Schar der bermacht erliegen. Mancher wackere Schtze konnte sich durch die Flucht auer Landes retten. Allein Andreas Hofer verschmhte es, seine geliebte Heimat zu verlassen. Zwei Monate lang verbarg er sich unter Not und Entbehrungen in einer einsamen Htte im Gebirge. Aber er wurde verraten und von den Fran-zosen unter Mihandlungen und gefesselt in die Festung Mautua gebracht. Vom Kriegsgericht wurde er zum Tode verurteilt. Sein letztes Gebet galt seinem guten Kaiser Franz, dem verratenen deutschen Reich und dem Land Tirol. Dann bot er mutig seine Brust den Kugeln der Soldaten dar. 52. Kaiser Wilhelm i. Jugendzeit. Der groe Kaiser Wilhelm I. war der zweite Sohn König Friedrich Wilhelms Iii. und seiner Gemahlin Luise. Er wurde am 22. Mrz 1797 in Berlin geboren. In seiner Jugend lernte er das Unglck kennen. Noch nicht 10 Jahre alt, mute er mit seiner Mutter mitten im Winter vor Napoleon I. von Berlin nach Knigsberg und von da nach Memel flchten. Als dreizehnjhriger Knabe stand er an der Leiche seiner unglcklichen Mutter. Weinend wand er einen Kranz aus Eichenlaub und Rosen und legte ihn auf ihr Sterbebett. Als bald darauf, im Jahre 1813, sein Vater gegen die Franzosen zu Felde zog, wre er gerne mit in den Befreiungskrieg gezogen. Aber seiner schwchlichen Ge-sundheit wegen hie ihn sein Vater zu Hause bleiben. Ungern fgte er sich. Aber im folgenden Jahre durfte er am Kriege teilnehmen und hatte bald Gelegenheit, seinen Mut zu zeigen. In der Schlacht bei Bar snr Aube fhrte er als siebenzehnjhriger Jngling mitten im dichtesten Kugelregen einen Befehl seines Vaters aus. Fr diese Uuerschrockenheit erhielt er von seinem Vater das eiserne Kreuz und vom Kaiser Alexander den russischen St. Georgsorden. Aus dem Feldzuge zurckgekehrt, wurde er konfirmiert und hat die Versprechungen, die er damals ablegte, treu gehalten bis in sein hchstes Alter. Im Jahre 1829 vermhlte sich Prinz Wil-Helm mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar. Zwei Kiuder stammten aus ihrer Ehe: der sptere Kaiser Friedrich Iii. und die Groherzogin Luise von Baden.

10. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 47

1907 - Leipzig : Freytag
47 der Page ein Knappe oder Junker. Beim Feste der Schwertleite wurde ihm das Schwert umgegrtet, und er durfte jetzt seinen Herrn auf die Jagd und in den Krieg begleiten. Meistens trug er nur die Waffen seines Herrn, oft aber durfte er auch selbst an dem Kampfe teilnehmen. Mit dem ein-uudzwanzigsten Jahre wurde der Knappe zum Ritter geschlagen. Das war das grte Fest im Leben eines Ritters. Der Knappe mute sich durch Fasten, Beten und den Empfang des heiligen Abendmahles darauf vorbereiten. Darauf legte er knieend am Altare die Ritter-gelbde ab. Er mute versprechen, die Ehre rein zu halten, den Glauben, die Kirche und ihre Diener zu schirmen, die Witwen, Waisen und alle Wehrlosen zu beschtzen. Dann erhielt er den Ritterschlag. Er bekam Helm, Lanze, Schild und Streitro, und groe Feierlichkeiten beschlossen den Festtag. Die Turniere. Die liebste Beschftigung der Ritter im Frieden waren die Turniere. Das waren ritterliche Kampf-spiele, die besonders an hohen Festen ab-gehalten wurden. Sie dienten dazu, die Kraft und Gewandtheit der Ritter zu den und die Zuschauer zu belustigen. Wenn ein Turnier stattfinden sollte, wurde es einige Zeit vorher durch Herolde im ganzen Lande angesagt. Jeder Ritter, der sich be-teiligen wollte, mute vorher von den Tnr-nierv g ten seinen Namen einschreiben lassen. Wer nicht von Adel war, oder wer seine Ehre befleckt hatte, wurde nicht zugelassen. Einige Tage vorher wurden die Waffen und Rstungen ausgestellt und untersucht. Um den Kampfplatz wurden Schranken gezogen, und ringsum erhoben sich die Sitze fr die Zuschauer, unter denen sich auch die ritterlichen Damen befanden. Wenn das Turnier beginnen sollte, verkndete Trompetengeschmetter das Nahen der Ritter. Auf mutigen Rossen, in strahlenden Rstungen, mit wallenden Helmbschen sprengten sie in die Schranken. Der Herold verkndete laut die Namen der beiden Kmpfer, die sich einander gegenberstellten. Den Schaft der Lanze drckten sie fest in die rechte Seite, die Spitze sah der dem linken Abb. 17. Ritter in Rstung. Peter Wischers Entwurf zu einer tatue des Denkmals Maximilians I. (Schultz, Deutsches Leben des 14. und 15. Jahrhunderts, Bd. Ii.) 4*
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